Saxophonmusik zu Weihnachten: Kirche, Hospiz & Nachbarschaft im Lockdown

Kristina Mohr Kirche der Stille
foto: Hanna Habermann

 

Dieses Jahr war vieles anders. Auch Weihnachten.

 

Das "Hoffnungsleuchten" im Advent vor der Altonaer Friedenskirche mit Pastorin Melanie Kirschstein konnte trotz Lockdown stattfinden und berührte alle sehr.

 

Die Musik war Balsam für die Seelen, die mit großem Abstand und meist mit Maske auf dem grauen Platz standen - trotz nasser Kälte - und die Musik des Saxophons regelrecht aufzusaugen schienen. Ihr Mitsummen wiederum berührte mein Herz zutiefst. Mit leichtem Swing endete die Veranstaltung mit "What a wonderful world".

 

Mein Auftritt beim Blankeneser "Lebendiger Adventskalender" musste leider wg. des Lockdowns abgesagt werden.

 

Auch die Planungen für Heilig Abend waren gefährdet bis zuletzt. Dann klappte aber doch alles und ich hatte berührende Erlebnisse in zwei Gottesdiensten der Kirche der Stille - hoch oben von der Empore - mit "Es ist ein Rot entsprungen" bis "Oh, du Fröhliche". Das sanfte und tröstliche, hoffnungsgebende Wort "Es ist Weihnachten" der Pastorin Irmgard Nauck sank tief ins geöffnete Herz.

 

Nebenan im Hamburger Hospiz durfte ich auf dem Balkon für die BewohnerInnen und ihre Angehörigen, sowie die erfreuten Mitarbeitenden spielen und endete mit "Stille Nacht, heilige Nacht". Auch die Nachbarschaft war beschenkt und gelegentlich gab es sogar Applaus.

 

Musik berührt die Herzen wie nichts anderes. Und der heutigen Zeit der fehlenden Kulturveranstaltungen ist sie so rar geworden. 

 

Zuhause habe ich dann ein weiteres besonderes Erlebnis gehabt, dass das nachbarschaftliche Zusammenrücken der Zeit spürbar machte:

 

Als wir zum angesetzten Zeitpunkt vor der Haustür "Stille Nacht" sangen, öffneten sich gegenüber die Fenster und wir riefen uns "Frohe Weihnachten" zu. Beim nächsten Stück kamen die nächsten NachbarInnen groß und klein vor die Haustür und lauschten staunend.

 

In dieser gediegenen Wohngegend hat es sowas vielleicht zuletzt 1945 gegeben, als mein Onkel mit meiner Tante auf der Straße Walzer tanzte, weil der Krieg zu Ende war. 

 

"Frohe Weihnachten!"

 

 

Habt es gut und seid behütet, herzlich, Kristina 

 

PS Mit "saxofool & quatschkommode" in der Altenwohnanlage

Nicht zu vergessen die beschwingten Töne mit meiner Clowns-Kollegin Hanna Habermann für die Damen und Herren in der Altenwohnanlage "fördern & wohnen" in der Thadenstraße - kurz nach Weihnachten im Innenhof.

"Bei mir bist schön" und "Down by the Riverside" mit Akkordeon und Sopransaxophon ließen sogar die Beine tanzen!

 

Was für ein Genuss - bis die Finger vor Kälte die Tasten und Klappen verfehlten.... 


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